Egon Schumacher (li.) leitet zusammen mit Wolfgang Czerny (re.) BARKU, während Markus von der Assen für die Geschicke von LUBING verantwortlich ist
In Barnstorf produziert ein Weltmarkt führer, dem man seine Spitzenposition von außen nicht auf den ersten Blick ansieht. Wenn man jedoch die Produktionshallen der LUBING Maschinenfabrik betritt, wird schnell klar, warum das Unternehmen zu den ersten Adressen für Tränke, Förder und KlimaSysteme in der landwirtschaftlichen Tierhaltung gehört. Die vollautomatisierte Produktion hat mit dem Maschinenbau, mit dem Firmengründer Ludwig Bening 1949 begann, nicht mehr viel zu tun. Der hochmoderne Maschinenpark steht für das, was LUBING groß gemacht hat: Qualität und Innovation.
1968 übernahm Egon Schumacher die Geschäfte. Dem Eydelstedter war schnell klar: Soll das Unternehmen eine Zukunft in Barnstorf haben, muss expandiert werden. Nach kurzer Zeit benötigte LUBING inzwischen derart viele Bauteile aus Kunststoff, dass man beschloss, sie selbst herzustellen. Das führte 1977 zur Gründung der Barnstorfer Kunststfftechnik, kurz BARKU. „Das war ein Sprung ins kalte Wasser, denn wir waren ja Maschinenbauer ohne Erfahrung in der Kunststoffverarbeitung“, erinnert sich Schumacher, der die BARKU aus der Taufe hob und heute zusammen mit Wolfgang Czerny die Geschäfte leitet. Aber auf sein Bauchgefühl konnte sich Schumacher schon immer verlassen.
So auch bei der BARKU.
Das Unternehmen hat sich über die Jahre vom Tochterunternehmen zu einem selbstständig am Markt agierenden Spezialisten für innovative Kunststoffteile entwickelt. Pro Jahr werden für Profile und Rohre im Extrusionsverfahren und Präzisionsteile in Spritzgusstechnik über 14.000 Tonnen an Rohmaterial verarbeitet.
Dabei gilt für BARKU das Gleiche wie für LUBING: Innovation und Qualität stehen an erster Stelle. Mit dieser Prämisse gehen beide in die eigene Expansion. Kunden im Ausland genießen den hochwertigen Service, den deutsche Kunden seit Jahren schätzen. Das bedeutet aber auch, die individuellen Gegebenheiten eines Landes bei der Produktentwicklung zu berücksichtigen. „In Russland müssen die Landwirte ihre Tiere auch bei tiefsten Minusgraden mit Wasser versorgen.
In Brasilien ist man hingegen mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert“, weiß Markus von der Assen, der seit 2004 in der Geschäftsführung von LUBING tätig ist. Deshalb entwickeln beide Unternehmen ihre Produkte ständig weiter. Für die Konstruktions und Entwicklungsabteilung gibt es in Barnstorf ein eigenes Research Center. Der regelmäßige Austausch mitGeschäftspartnern, Technikern, Behörden und Veterinären dient dazu, zukünftige Kundenbedürfnisse frühzeitig zu erkennen.
Expansion und Innovation gehen bei LUBING und BARKU Hand in Hand, aber niemals zu Lasten der Mitarbeiter. In Barnstorf zählen beide Unternehmen insgesamt 325 Beschäftigte. Eine Standortverlegung stand niemals zur Debatte. „Uns war es immer wichtig, Menschen aus dem Umkreis zu beschäftigen, denn sie kennen das landwirtschaftliche Leben“, sagt Schumacher.
Außerdem wissen die Geschäftsführer, was sie an der Gemeinde Barnstorf haben. In der jahrzehntelangen Geschichte von LUBING und BARKU haben sich beide Unternehmen zuletzt im Gewerbegebiet Bremer Straße permanent vergrößert. Da hier jetzt kaum noch Erweiterungen möglich sind, zieht die BARKU ins neue Barnstorfer Gewerbegebiet Immenzaun um. LUBING
übernimmt dann in der Lubingstraße die gesamte BARKUFläche und alle Gebäude. Im Gegenzug genießen beide Unternehmen eine hohe Wertschätzung; nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch wegen ihres sozialen Engagements zum Beispiel beim Mehrgenerationenhaus „Igel“, der Barnstorfer Tafel oder für diverse Sportvereine.
Natürlich liegt beiden auch das Wohlergehen der eigenen Mitarbeiter am Herzen. Davon zeugen flexible Arbeitszeitmodelle, verschiedene Bonusprogramme oder die Kooperation mit einer FitnessstudioKette. „In der Geschichte beider Unternehmen gab es kein Jahr, in dem wir freiwillige Leistungen wie Bonus oder Weihnachtsgeld nicht gezahlt haben“, sagt Schumacher. „Wir sind hart zu den Fakten und weich zu unseren Mitarbeitern“, ergänzt von der Assen.LUBING und BARKU gehören zu den Unternehmen, die dank Innovation und Qualität ein kontinuierliches Wachstum aufweisen.
Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird viel Wert auf die Ausbildung gelegt. Beide Unternehmen kümmern sich frühzeitig um den Nachwuchs und kooperieren mit hiesigen Schulen. Am Tag der Ausbildung können interessierte Schüler mit ihren Eltern einen Blick in die modernen Produktionshallen werfen. Darüber hinaus engagieren sich beide unter anderem im Berufsbildungszentrum Dr. Jürgen Ulderup und der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik in Diepholz. BARKU war wesentlich daran beteiligt, dass hier ein Schwerpunkt zur Kunststofftechnik entstand.
Inzwischen gehören zu LUBING neun weitere Tochterfirmen und 34 Auslandsvertretungen. Beide Unternehmen sind damit in 86 Ländern aktiv, haben aber ihre Wurzeln im Landkreis Diepholz immer gepflegt. So wird es auch in Zukunft heißen: Die weltweiten Spitzenprodukte für Tränke, Förder und KlimaSysteme in der landwirtschaftlichen Tierhaltung kommen aus Barnstorf.
Quelle: Landkreisprojekt Diepholz